22. bis 30.05.2010 - SchachtZeichen - ein Leitprojekt der RUHR.2010 Drucken
Aktivitäten
Samstag, den 22. Mai 2010 um 00:00 Uhr

SchachtZeichen: Die Hespertalbahn war aktiv dabei

Vom 22. bis 30. Mai 2010 schwebten am Himmel rund 350 grosse gelbe Ballone mit langen Fahnen bis zu 80 Meter hoch als SchachtZeichen ueber ehemalige Bergbauschaechte und Zechenanlagen der Metropole Ruhr, einem Kulturhauptstadtprojekt der RUHR.2010 GmbH. Das Projekt sollte den Strukturwandel im Ruhrgebiet aufzeigen und ihn sinnlich erfahrbar machen und die Hespertalbahn als ehemalige Grubenanschlussbahn war aktiv dabei.

Aber der Reihe nach.

Im Maerz 2010 lud die Bezirksvertretung IX (BV IX) der Stadt Essen Vereine und Betriebe aus Essen-Werden/Essen-Fischlaken zu einem Treffen zum Projekt SchachtZeichen ein. Auch die Hespertalbahn nahm an dem Treffen teil.

Der Plan sah vor, im Bereich Essen-Werden/Essen-Fischlaken an den ehemaligen Schaechten der Zeche ver. Poertingssiepen Ballone aufsteigen zu lassen. Sie sollten am 22.05.2010 von 12 bis 20 Uhr und vom 23. bis 30.05.2010 von 10 bis 20 Uhr am Himmel zu sehen sein. Teil des SchachtZeichen-Konzepts war ausserdem, am 24. und am 29.05.2010 von 22 bis 1 Uhr die Ballone als NachtSchachtZeichen beleuchtet auf bis zu 80 Meter in den Nachthimmel beleuchtet steigen zulassen.

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Idyllisch gelegen in den Fischlaker Hoefen, der ehemalige Schacht 1.
Foto und Quelle: Joachim Leitsch

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22. Mai 2010 12 Uhr, das Schacht-Zeichen wird erstmalig aufgelassen.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

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Der Ballon darf aufgrund zu starker Winde nicht auf 80 Meter steigen.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

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NachtSchachtZeichen:
Der beleuchtete Ballon schwebt ueber Essen-Fischlaken.
Foto und Quelle: Dirk Hagedorn

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NachtSchachtZeichen:
Der beleuchtete Ballon strahlt um die Wette mit dem Mond
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Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

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NachtSchachtZeichen:
Der beleuchtete Ballon am Nachthimmel
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Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

Am ehemaligen Schacht 3 (Ludscheidtstrasse) konnte aufgrund des hohen Baumbewuchses kein Ballon aufsteigen. Die Ballonpatenschaft fuer den bekannten ehemaligen Schacht 2 (an der Seilscheibe) wurde fruehzeitig von BMW Motorraeder uebernommen. Somit blieb fuer die BV IX nur die Ballonpatenschaft fuer den unbekannteren ehemaligen Schacht 1 in den Fischlaker Hoefen uebrig. Dieser liegt mitten im Gruenen auf einem Grundstueck eines ansaessigen Bauern, welcher mit Anwohnern auch die technische Betreuung des Ballons uebernahm.

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Der Kohlenhunt am Schacht 1 mit Schachtzeichen in Hintergrund.
Foto und Quelle: W. Meinert

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Das eingeholte Schachtzeichen. Der Wind war an diesem Tage zu stark, dass der gelbe Balon nicht in den Himmel steigen durfte.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

Unter der Projektleitung der BV IX wurde fuer diesen Standort ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt sowie die 24-Stunden-Ballonbetreuung organisiert. Fuer die Umsetzung waren dann die lokalen Parteifraktionen, Vereine und Betriebe gefragt. Es wurde ein Zelt aufgebaut, Toiletten bereitgestellt, ein Bauernmarkt organisiert, die ortsansaessigen Spielmannszuege gaben Konzerte, der Holzbildhauer Prof. Roger Loecherbach arbeite vor Ort an einer Skulptur, Fossilien aus dem Karbon ausgestellt, fuer Bewirtung mit Getraenken und Speisen gesorgt sowie eine bergauhistorische Dauerausstellung initiiert.

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Der Tambourkorps "Ruhrperle", eine von mehreren musikalischen Darbietungen.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

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Der in Fischlaken ansaessige Holzbildhauer
Prof. Roger Loecherbach bei der Arbeit.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

Hier kam dann die Hespertalbahn ins Spiel. Neben der Standortbetreuung an den beiden Wochenenden ermoeglichte die Hespertalbahn eine Dauerausstellung ueber die ehemalige Bergbauregion.

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Die Dauerausstellung der Hespertalbahn ueber die ehemalige Bergbauregion. Dabei erklaerten die Vereinsmitglieder interessierten Besuchern an Bild und Karte ueber das "was hier mal war".
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert

Die Hespertalbahn stellte Schautafeln, bestueckt mit historischen Aufnahmen und Karten, einigen Eimern Kohle, Infomaterial, Buecher und Filme sowie die individuelle Betreuung der Ausstellung sicher. Zusaetzlich stellte die Museumsbahn einen alten Kohlenhunt zur Verfuegung, welcher mit originalen Bergbaurelikten aus der Sammlung eines Anwohners aus Essen-Heidhausen bestueckt wurde. Weiterhin unterstuetzte die Hespertalbahn auch den Ballon am ehemaligen Schacht 2 mit einer Schautafel, Infomaterial, Buechern und Filmen.

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Der alte originale Kohlenhunt der Zeche Poertingssiepen bestueckt mit alten Bergbauwerkzeugen, links daneben ein altes Bohrwerkzeug und rechts ein informeller Schaukasten "Die Steinkohle und ihre Erzeugnisse".
Foto und Quelle: Wolftgang Meinert

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Fachsimpeln ueber die ausgestellten alten Bergbauwerkzeuge am Kohlehunt
Foto und Quelle: W. Meinert

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Eine im Kohlenhunt ausgestellte alte Grubenlampe.
Foto und Quelle: W. Meinert

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Blick in den Kohlehunt. Unter einer dicken Glasscheibe sind divese alte Bergauwerkzeuge ausgestellt.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert

Das Fazit aus den beiden Wochenenden an dem sich die Hespertalbahn der Oeffentlichkeit am ehemaligen Schacht 1 mit der Dauerausstellung und den damit verbundenen individuellen Erklaerungen und Erlaeuterungen praesentierte war sehr positiv. Die meisten Besucher sahen die Hespertalbahn bisher nur als eine Museumsbahn am Baldeneysee. Ihnen war nicht bewusst, dass die Museumsbahn die bergbaugeschichtliche Entwicklung an der Ruhr in Essen versucht aufzuarbeiten, zu dokumentieren, zu archivieren und mit der Bahn erlebhaft zu bewahren. Daraus resultierend hat der Verein sehr viele positive Rueckmeldungen erhalten, Buecher und Filme verkauft sowie die Kontaktdaten an potentielle Spender fuer den Lokschuppenbau uebermittelten koennen.