16. & 17.04.2011 - Museumstage in Bochum-Dahlhausen Drucken
Aktivitäten
Samstag, den 16. April 2011 um 00:00 Uhr

Neubau-Dampflokomotiven bei den Museumstagen in Bochum-Dahlhausen

Puenktlich Mitte April fanden auch dieses Jahr wieder die Museumstage im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen mit umfangreichem Beiprogramm statt. Auch die Hespertalbahn war traditionell wieder mit von der Partie - doch davon spaeter mehr.

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Die S-Bahn geht- die Hespertalbahn kommt:
Blick vom Bahnsteig im Bahnhof Bochum-Dahlhausen auf den einfahrenden Pendelzug.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Am 16. und 17. April stand die Veranstaltung unter dem Motto "Neubau-Dampflokomotiven in Ost und West". So war neben der (noch) nicht betriebsfaehigen Tenderlok 66 002, die man auf der Dehscheibe des Eisenbahnmuseums im wahrsten Sinne des Wortes "rundum" bestaunen konnte, auch die 65 018 der Stoom Stichting Nederrland aus Rotterdam fuer Fuehrerstandsmitfahrten im Einsatz, die beim Publikum stark nachgefragt wurden.

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Die Dampflok 66 002 auf der Drehscheibe vor dem Ringlokschuppen im Museum.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

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Die Dampflok 65 018 der SSN Rotterdam im Bereich des Museums bei Fuehrerstandsmitfahrten.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Ausserdem war mit 35 1097 aus Glauchau, dem Parallelentwurf zur Bundesbahn-Neubaulok Baureihe 23 aus den fuenfziger Jahren, auch eine Nachkriegskonstruktion der DDR-Reichsbahn zu Gast in Dahlhausen. Diese Lokomotive wurde im Jahre 1959 in Potsdam-Babelsberg gebaut, um aeltere Personenzugloks, insbesondere der in die Jahre gekommenen Baureihe 38.10-40 (preussische P8) zu ersetzen, was aber in Ost und West gleichermassen nicht recht gelang, weil weder die Bundesbahn-23er noch die Baureihe 35 an die grossen Stueckzahlen der 38er heranreichten. Und so dampften auch bei den Museumstagen wie schon vor rund 50 Jahren im Planbetrieb die 38 2267 des Eisenbahnmuseums und ihre saechsische "Abloesung" eintraechtig nebeneinander.

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Die Dampflok 35 1097 rollt zur Drehscheibe vor, um anschliessend gemeinsam mit der Diesellok V1 den Pendelzug zu bespannen.
Foto und Quelle: Armin. Schuerings, 16.04.2011

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Die im Planbetrieb eingesetzte Dampflok 38 2267 faehrt im Eisenbahnmuseum ein.
Foto und Quelle: A. Schuerings

Weiterhin erreichte ein Sonderzug aus Rotterdam am spaeten Vormittag das Eisenbahnmuseum, der mit 01 1075 bespannt war, keine echte Neubaulok der Bundesbahn zwar, aber eine Maschine, die in den 50er Jahren wie alle in den Westzonen verbliebenen Schwesterloks einen Neubaukessel erhielt, der ihr ein "zweites Leben einhauchte": 1975 erst taten die letzten Loks, inzwischen mit Oelfeuerung, im Planbetrieb ihren letzten Schnaufer. Waehrend die 01 1075 nach dem Abhaengen des Zuges solo gen Essen Hbf zurueckfuhr, um dort mangels ausreichend langer Drehbuehne der Drehscheibe in Dahlhausen im Gleisdreieck der nach Essen-Kettwig abzweigenden Strecke (sogenannte "Kaiserkurve") fuer die Rueckfahrt zu wenden, wurde der Sonderzug aus mehreren Schnellzugwagen von der gerade frisch "runderneuerten" Koef 3 des Eisenbahnmuseums an den Museumsbahnsteig gezogen. Die Kleinlok der Leistungsgruppe 3, mit 240 PS genauso stark wie die Diesellok V9 der Hespertalbahn und mit der vollstaendigen Nummer 332 306 versehen, ist dabei ein "moderner Oldtimer": Letzte Exemplare, meist der spaeteren Bauform, versehen bei der Deutschen Bahn AG noch in verschiedenen Betriebshoefen und Werkstaetten ihren Dienst; der Grossteil ist allerdings bereits ausgemustert oder an Dritte verkauft worden.

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Die frisch ueberholte Kleinlok der Baureihe 332 (Koef 3) des Eisenbahnmuseums Bochum Dahlhausen.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Fuenfte betriebsfaehige Dampflok bei den Museumstagen war eine Lok der Baureihe 41 mit Neubaukessel und Oelfeuerung (ab 1968 Baureihe 042), die mit einem weiteren Sonderzug eintraf - diesmal aus Braunschweig. AEhnlich wie der oben erwaehnten 01.10 hat die Bundesbahn auch einem groesseren Teil Ihrer auch als "Ochsenlok" bezeichneten Baureihe 41, die ab 1936 gebaut worden war, einen Neubaukessel verpasst, da der urspruengliche Dampferzeuger wegen der Materialknappheit aufgrund der Ruestungsanstrengungen am Vorabend des zweiten Weltkriegs aus nicht alterungsbestaendigem Stahl gefertigt worden war.

Um diese breite und interessante Palette an Schienenfahrzeugen bestaunen zu koennen, verkehrte an beiden Tagen zwischen 11 und 18 Uhr im halbstuendlichen Takt ein Pendelzug, gebildet aus den Personenwagen 7139 (oesterreichischer Plattformwagen), 2305 ("Wilhelmshavener" Grossraumwagen 3. Klasse), einem Behelfspersonenwagen des Dahlhausener Museumszuges und den Dieselloks V1 und V9 der Hespertalbahn, zwischen dem DB-Bahnhof Dahlhausen und dem Museumsbahnsteig im Schatten von Ringlokschuppen und Drehscheibe des Museums.

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Die Diesellok V1 verlaesst das Museumsgelaende und zieht den Pendelzug zum Bhf Bochum-Dahlhausen.
Am Ende laeuft die Diesellok V9 im Leerlauf mit.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Zeitweise konnte sich die Diesellok V9 unter dem Lademass auf dem Museumsgelaende ein wenig ausruhen, nachdem man diese am betreffenden Ende des Pendelzuges publikumswirksam gegen die Dampflol 35 1097 getauscht hatte.

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Die Diesellok V9 am Bahnsteig im Museum, die sich mit der
Dampflok 35 1097 im Pendelzug abwechselte.
Foto und Quelle: Armin. Schuerings, 16.04.2011

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Die V9 abgestellt unter dem Lademass vor dem Rechteckschuppen im Museum.
Foto und Quelle: A. Schuerings

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Die Dampflok 35 1097 hat die Diesellok V9 abgeloest und steht am Bahnsteig im Bhf Bochum-Dahlhausen.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

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Die Diesellok V1 der Hespertalbahn am Bahnsteig im Bhf Bochum-Dahlhausen bereit fuer die Rueckfahrt.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Weitere Attraktionen der Museumstage wie den inzwischen schon zur Normalitaet gewordenen Schienenbusverkehr vom Museum ueber die Ruhrtalbahn nach Hagen und zurueck oder die besonders bei den kleinen Besuchern beliebten Mitfahrten auf dem Feldbahnzug zwischen den beiden Lokomotivschuppen, das breit gefaecherte Souvenir- und Literaturangebot seien hier nur am Rande erwaehnt. Auch Vorfuehrungen des Schiene-Strasse-Busses gehoerten zum Tagesprogramm.

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Der Schienenbus vom Eisenbahnmuseum wird fuer die Fahrt ueber die Ruhrtalbahn nach Hagen bereitgestellt.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

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Der SchiStraBus (Schiene-Strasse-Bus) wird fuer eine Vorfuehrung des Ausgleisens bereitgestellt.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

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Derzeit leider nicht betriebsfaehig, aber in frueheren Zeiten haeufiger Gast auf der Hespertalbahn:
Die DGEG-Tenderlok Nr.146 der Bauart Elna.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 16.04.2011

Nach Ende der Museumstage wurde mit dem Museumszug der Hespertalbahn uebrigens auch der neue Niederbordwagen fuer die Museumsbahn mit nach Essen-Kupferdreh ueberfuehrt.