21.05.2011 - Aufarbeitung Güterzug-Gepäckwagen 20 Drucken
Aktivitäten
Samstag, den 21. Mai 2011 um 00:00 Uhr

Runderneuerung des Gueterzug-Gepaeckwagen HTB 20 in der Winterpause

An dem seit 1995 auf der Hespertalbahn sich unermuedlich im Einsatz befindlichen Gueterzug-Gepaeckwagen HTB 20 hat der Zahn der Zeit kraeftig herumgeknabbert. Besonders um die Fenster herum war das Holz so marode, dass dies ohne Kraftaufwand mit einem Finger durchgedrueckt werden konnte. Auch das Dach hatte seine dichteste Zeit hinter sich gebracht.

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Der Gueterzug-Gepaeckwagen HTB 20 Mitte Maerz 2011 nach der Bestandsaufnahme.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 12.03.2011

Aus diesem Grunde bekam der Gueterzug-Gepaeckwagen im Fruehjahr teilweise neue Seitenwandelemente sowie einen neuen Dachbelag.

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Der gerupfte Gueterzug-Gepaeckwagen am 9. April 2011. Alle schadhaften Seitenwandelemente sind entfernt und die neue Bedachung ist in Arbeit.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 09.04.2011

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Umsetzung der Erneuerung der Bedachung im Bahnhof Zementfabrik.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, 09.04.2011

Bei der Schadensfeststellung am Wagenkasten kam unerwartet unter mehreren Farbschichten ein Schriftzug zum Vorschein:

Versuchslager
Lager nicht oeffnen! Beschaedigungen
usw dem LVA Goettingen melden.
Wagen am 18.3.59 dem AW Muenchen
Freimann zuleiten.

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Versteckt entdeckt. Nach Schleifarbeiten zur Zustandsfeststellung des Wagenkastens tauchte dieser Schriftzug unter der gruenen Farbe auf.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 09.04.2011

Bei dem Gueterzug-Gepaeckwagen HTB 20 handelt es sich um einen Wagen, der in Gueterzuegen zum Transport von Stueckguetern und Personal diente. Das Fahrzeug hat die Gattungsbezeichnung Pwghs054 und ist auf einem Gueterwagenfahrgestell aufgebaut. Der Aufbau entspricht der einfachen Bauart aus der Nachkriegszeit. Gebaut wurde der Wagen 1957 im AW Weiden. Der Gueterzug-Gepaeckwagen hat ein Eigengewicht von 12,4 t und eine Laenge ueber Puffer von 10,8 m. Die zulaessige Hoechstgeschwindigkeit liegt bei 100 km/h, die Ladeflaeche ist 15,2 m2 gross und die zulaessige Zuladung betraegt 6 t.
Die Geschichte dieses Wagens laesst sich nur bruchstueckhaft rekonstruieren. Bei der DB trug das Fahrzeug die Nummer 125 523, nach 1968 dann die EDV-Nummer 28 80 138 6 635-3.

Im September 1988 kam der Wagen aus dem Wagenpark des AW Duisburg-Wedau zusammen mit einer Donnerbuechse zum damaligen Freundeskreis der Extertalbahn. Er erhielt bei seiner Aufarbeitung auch am anderen Wagenende eine Stirntuere und Uebergaenge, zusaetzliche Seiten- und Stirnfenster sowie eine Webasto-Heizung und wurde als "Salonwagen" eingesetzt.

1992 wurde er dort wegen eines neuen Fahrzeugs ueberfluessig und abgestellt.

Die Eisenbahnfreunde Coesfeld kauften den Wagen 1994 und gaben ihn 1995 an die Hespertalbahn weiter.

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Der Pwgs054 Ende April 2011.
Die neuen Seitenwandelemente sind eingebaut und der neue Dachbelag ist fertig aufgebracht.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 28.04.2011
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Der "runderneuerte" Gueterzug-Gepaeckwagen am Bahnsteig im Bahnhof Zementfabrik. Im letzten Seitenelement ist die vorgesehene Oeffnung fuer das noch einzubauende Fenster gut zu erkenne.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 01.05.2011

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Aufarbeitung und Einbau der Fenster des Gueterzug-Gepaeckwagen 20.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.05.2011
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Wir "haben fertig". Das neue Gueterzug-Gepaeckwagenfenster sitzt.
Foto und Quelle: Armin Schuerings, 21.05.2011

Als der Gueterzuggepaeckwagen vor 16 Jahren zur Hespertalbahn kam wurden die Zusatzfenster zurueckgebaut und der Wagen nachtraeglich mit einem Generator zur Stromerzeugung ausgeruestet. Er ist seitdem fester Bestandteil des Museumszuges.