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Wenn man heute einen Ausflug in das Erholungsgebiet rund um den Essener Baldeneysee macht, mag man es kaum glauben, dass hier einmal Zechen standen, die vielen hundert Menschen Arbeit gaben, ein Zementwerk die Bäume grau färbte und in einem Hüttenwerk Stahl gekocht wurde. Heute erinnert an diese Zeit nicht mehr viel, Straßennamen wie Phönixhütte, Pörtingssiepenstraße, Prinz-Friedrich-Straße oder Carl-Funke-Straße lassen die ehemaligen Standorte der gleichnamigen Zechen und des Hüttenwerkes erahnen.

Als lebendiges Denkmal der Industriegeschichte hat einzig die Hespertalbahn überlebt. Die Anfänge der für die Lösung der einstigen Transportprobleme wichtigen Bahn liegen bereits im Jahr 1857, eine Schmalspurbahn mit Pferden als Zugkraft beförderte Eisenerz und Kalk aus dem Velberter Raum zur Phönixhütte nach Kupferdreh. Welch ein Fortschritt gegenüber den Pferdefuhrwerken auf schlechten und unbefestigten Wegen!

1877 wurde die Hespertalbahn zwischen Kupferdreh und dem an der Hammer Straße gelegenen Bahnhof Hesperbrück auf Normalspur umgebaut und durch den Einsatz von Dampflokomotiven zu einer vollwertigen Eisenbahn. Im selben Jahr wurde auch die in der Nähe des heutigen Endbahnhofs Haus Scheppen gelegene Zeche Pörtingssiepen an die Bahn angeschlossen. Der verbliebene Schmalspurteil nach Hefel bei Velbert wurde 1917 stillgelegt.

Die Erz- und Kalktransporte traten immer mehr in den Hintergrund, die Hauptaufgabe der Bahn war fortan der Kohlen- und Abraumtransport für die Zeche Pörtingssiepen. Von 1927 bis zur Stilllegung der Zeche 1973 gab es sogar einen nicht öffentlichen Personenverkehr für die Bergwerksbelegschaft. Hierfür besaß die Bahn zehn Personenwagen, wovon der im Jahr 1975 gegründete Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn e.V. zwei in seinen Fahrzeugbestand übernehmen konnte. Auch die 1923 gebaute und bis 1972 auf der Hespertalbahn eingesetzte Dampflok „Pörtingssiepen VII“ hat der 130 Mitglieder zählende Verein retten können. Für eine betriebsfähige Aufarbeitung dieses Schmuckstückes muss sich allerdings noch ein Sponsor finden, da die finanziellen Mittel des gemeinnützigen Vereins bei Weitem nicht ausreichen. Auch weitere, für die Hespertalbahn und das Ruhrgebiet einst typische Werksbahnlokomotiven nennt der 2008 in Hespertalbahn e.V. umbenannte Verein sein Eigen und betreibt damit seit 1976 die Hespertalbahn als Museumseisenbahn.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 26. Februar 2013 um 12:49 Uhr
 

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