19.09.2009 - 111 Jahre Königlich Preußische Bahnhof zu Kupferdreh |
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Samstag, den 19. September 2009 um 00:00 Uhr | |||||||||||||||
Die Hespertalbahn im Einsatz beim Bahnhofsjubilaeum Das Lukas, der "Kulinarische Bahnhof" im Alten Bahnhof Essen-Kupferdreh, feierte am 19.09.2009 111 Jahre Koeniglich Preussische Bahnhof zu Kupferdreh. Aus diesem Grunde fuehrte die Hespertalbahn an diesem Tage im Auftrag des Lukas ab 13 Uhr nach normalem Fahrplan 4 Sonderfahrten durch. Fuer die Fahrgaeste waren die Fahrten kostenlos. Leider konnten die 4 Sonderfahrten nicht stielgerecht mit Dampf durchgefuehrt werden, da unsere Dampflok D8 mit den beiden zwei-achsigen Personenwagen zur gleichen Zeit im Pendeleinsatz bei den Museumstagen im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen war. Auch die Diesellok V9 stand nicht zur Verfuegung, da sie an einem Motorschaden leidete. Zur Schonung der alten dieselgetriebenen Dame lieh sich der Verein bei der Firma Reuschling in Hattingen eine quietschgelbe Koef III. So fuhr dann am 19.09.2009 ein ungewohnter Museumszug, bestehend aus der gelben Koef III, den beiden vierachsigen Personen- und dem zweiachsigen Gueterzug-Gepaeckwagen, am Suedufer des Baldeneysees entlang. (Klicke auf die Bilder)
Der Koeniglich Preussische Bahnhof zu Kupferdreh in Essen-Kupferdreh wurde 1897 geplant und bereits am 27. Juli 1898 in Dienst gestellt. Dabei handelt es sich um einen so genannten Keilbahnhof, da die sich die Gleisanlage im Bahnsteigbereich gabelt. Dabei liegen die Bahnsteige im Winkel zueinander, d.h. sie bilden einen Keil. Das Empfangsgebaeude liegt zwischen den beiden Bahnsteigen und die Gleise fuehren beidseitig daran vorbei, ohne sich dahinter wieder zu vereinigen.
Nachtraeglich coloriertes Bild des Bahnhofs. Der 1898 eroeffnete "Alte Bahnhof" in Kupferdreh. Das Empfangsgebaeude steht im Bereich des Abzweigs der ehemaligen "mittleren" Ruhrtalbahn (Hattingen bis Essen-Kettwig) von der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn, der ersten Eisenbahnlinie zwischen den Taelern der Ruhr und der Wupper, von Essen-Ueberruhr nach Wuppertal-Vohwinkel. Die "mittlere" Ruhrtalbahn fuehrte ursprueng-lich bis zum Ende des 2. Weltkriegs ueberwiegend zweigleisig entlang des Nordufers der Ruhr bzw. des Baldeneysees von Essen-Kupferdreh, Essen-Heisingen, Essen-Huegel, Essen-Werden bis Essen-Kettwig und dann weiter auf der "unteren" Ruhrtalbahn bis nach Ruhrort. Nach der ueberfluessigen Sprengung der Eisenbahn-bruecke zwischen Kupferdreh und Heisingen durch die deutsche Wehrmacht am Ende des 2. Weltkrieges wur-den die Bruecke und die Strecke nur wieder eingleisigen aufgebaut.
Das zweigeschossige Bahnhofsgebaeude ist aus rotem Backstein errichtet und entsprechend dem damaligen Repraesentationsbeduerfnis sehr ausdrucksvoll gestaltet. An den Laengsseiten sind verschieden grosse Fenster abwechselnd angeordnet. Der Vorhalleneingang ist im Rundbogenstil errichtet und mit ockerfarbenem Sand-stein verziert. Heute ist teilweise der Dekor in den Wartesaelen noch erhalten. Bei der Renovierung zur heuti-gen gastronomischen Nutzung des ehemaligen ersten Klasse Wartesaales wurden die Ornamente komplett renoviert.
Einblicke in den Kulinarischen Bahnhof.
Der vordere Bahnsteig, an dem heute der Museumzug der Hespertalbahn seine Fahrt beginnt, gehoerte frueher zur "mittleren" Ruhrtalbahn, welche etwa 200 Meter weiter suedlich die Ruhr ueber die "Alte" Eisenbahnbruecke, welche heute hoeher gelegt und umgebaut Fussgaengern und Radfahrer gehoert, ueberquerte. Vor-her zweigte die Hespertalbahn ab, die auf dem Suedufer der Ruhr verlaeuft.
Zukuenftig ziert die Nordseite des alten Gebaeudes eine 4 m hohe Stuetzmauer, denn in Essen-Kupferdreh tut sich etwas. Die Trasse der S-Bahnlinie S9 wird aufgestaendert, d.h. der Hp Essen-Kupferdreh wird auf die Hoehe der B227 angehoben. Fuer die benoetigt Rampe der S9 dient dann diese Stuetzmauer. Die Poststrasse wird dann unter den Gleisen durchgefuehrt, um einen schrankenfreien Zugang in den Ortskern von Essen-Kupferdreh zu bekommen. Der aktuelle Bahnuebergang wird anschliessend geschlossen. Weiterhin wir die Kurve der Prinz-Friedrich-Strasse, zukuenftig Poststrasse, entschaerft. D.h. der Museumsbahnsteig der Hesper-talbahn wird erheblich kuerzer, denn wo u.a. heute das Fahrkartenhaeuschen steht, ist zukuenftig Strasse. Dadurch werden die Kurvengeschwindigkeiten wesentlich hoeher und der Bahnuebergang wesentlich breiter. Dies bedarf noch einiges an Diskussion zwischen den Verantwortlichen bezueglich der zukuenftigen Bahnue-bergangsicherung an den Fahrtagen.
Das heutige Bild vom alten Koeniglich Preussischen Bahnhof zu Essen-Kupferdreh wird sich in den kommenden Jahren gewaltig aendern.
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