Instandhaltungsarbeiten Personenwagen 1002 Drucken E-Mail

Im Fruehjahr 2020 entschlossen sich die Museumseisenbahner den originalen Personenwagen 1002 der Hespertalbahn, den Poertingssiepen Personenwagen №2, einem 2-achsiger Personenwagen fuer Industriebahnen mit 5 Fenstern, offene Plattformen und Wagenuebergaengen, den Innenraum und das Dach instand zu setzen.

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Beschriftung am Poertingssiepen Pw №2.
Foto und Quelle: Roland Kirchhoff, 09.01.2021

Das Fahrgestellt ist aus dem Jahre 1910 und stammt von einem Gueterwagen. Ende der 1930er Jahre wurde dieser in einen Personenwagen fuer einen nichtoeffentlichen Personenverkehr zum Transport der Bergleute zwischen den Schachtanlagen Prinz-Friedrich in Essen-Kupferdreh und Poertingssiepen in Essen Fischlaken umgebaut.

Mit der Zeit war der Innenraum nicht mehr ansehnlich sowie das Dach undicht, wobei letzteres fuer einen Personenwagen mit Holzaufbau nicht so gesund ist. Das Dach wurde bis aufs Blech blank gemacht, die undichten Stellen abgedichtet und eine neue Dachbeschichtung aufgetragen.

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Instandsetzung des Daches:

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Das Dach wird vom alten Lack befreit bei 30 Grad.
Foto: T. Wahle, 17.08.2020

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Die abgetragene alte Dachbeschichtung.
Foto: T. Wahle, 17.08.2020

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Das Dach ist blank und von der alten Farbe komplett befreit.
Foto und Quelle: Thomas Wahle, 17.08.2020

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Ohne das Geruest waere schwieriger.
W. Meinert, 05.11.2020

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Das von der alten Farbe bereife Dache wurde abgewaschen und wird grundiert.
Foto und Quelle: W. Meinert, 05.11.2020

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Das grundierte Dach erhaelt seinen Endanstrich.
Foto und Quelle: W. Meinert, 06.11.2020

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Die Dachflaeche ist gestrichen. Die Boerdelungen der Eckpunkte der Dachbeblechung erhalten noch eine Nachbehandlung.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 07.11.2020

So wurde parallel auch begonnen den Innenraum instand zu setzen. Er wurden alle Fenster aufgearbeitet und wieder gaengig gemacht, wobei die Fensterschaechte, die eine oder andere Ueberraschung bereithielt. Es mussten auch diverse Teile der 90jaehrigen hoelzernen Innenverkleidung ersetzt und aufgearbeitet sowie die diversen Farbschichten vor dem Neuanstrich bis aufs Holz abgetragen werden.

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Sanierung des Innenraums:

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Aufgrund der Undichtigkeit des Daches wurden an der Dachverkleidung im Inneraum einige marode Holzleisten entfernt und sind durch neue Leisten ersetzt.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle(l.), 17.08.2020, Wolfgang Meinert(r.), 31.08.2020

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Im Innenraum wird als erstes das Dach und dann die Seitenwaende vom losen Lack befreit und fuer einen Neuanstrich vorbereitet. Beim Abschleifen der Seitenwaende kommen die diversen Farbschichten der Vergangenheit zum Vorschein.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle(l.), 17.08.2020, Wolfgang Meinert(r.), 12.10.2020

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Nach muehsamer Ueberkopfarbeit ist die Dachverkleidung im Innenraum komplett von der alten Farbe befreit sowie die schadhaften Stellen ausgebessert sowie alle Eisenteile grundiert.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle (l.), Wolfgang Meinert (r.), 12.10.2020

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Nach viel Schleifarbeit im Innenraum ist der Grossteil der Farbe entfernt und der Innenraum praesentiert sich jetzt im "Vintage-Look".
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 12.10.2020

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Ein Stueck einer alten Holzleiste -
aussen hui und innen pfui.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, 19.11.2020

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Unter der dicken Farbschicht des Hebels fuer die Innenraumlueftung tauchte ein unerwartetes verziertes Griffende auf.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, 19.11.2020

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Im Poertingssiepen Pw brennt noch Licht. Es ist noch fleissig im Innenraum gearbeitet.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 19.11.2020

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Die Arbeit an der Dachverkleidung im Innenraum geht weiter. Die Fugen der alten Dachverkleidung werden versiegelt.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.11.2020

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Im Innenraum wurden die Decke und Waende vom alten Lack befreit sowie die Fugen versiegelt.
Foto und Quelle: Thomas Wahle, 12.11.2020

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Eine der diversen Holzarbeiten. Hier muss ein Seitenverkleidungsbrett erneuert werden. Auf dem Foto ist sehr gut der Fensterschacht zu sehen. In diesem Hohlraum versenkt sich das geoeffnete Fenster. Zwei markante Funde in den tiefen Abgruenden der Fensterschaechte:
Zum einen zwei Fahrkarten (Rueckfahrkarten 3. Kl. fuer 3,50 DM bzw. 4,00 DM) vom Vorbesitzer des Wagens der Museumseisenbahn Minden, von der die HTB den Wagen im Dezember 2004 zurueck an den Baldeneysee geholt hat.
Zum anderen ein altes Matchbox-Auto, einen Alfa Romeo Carabo, eine Designstudie von 1968, welches von Matchbox im Massstab 1:66 in der Farbe purple in den Jahren 1971 bis 1974 produziert wurde.

Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.11.2020

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Die Seitenwand ist wieder hergerichtet. Im naechsten Schritt muss gespachtelt und beigeschliefen werden, bevor der neue Anstrich erfolgt.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.11.2020

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Es wurden weitere umfangreiche Holzarbeiten durchgefuehrt. Hier eine neue Zugangsklappe zum Fensterschacht und ein neues Abschlussbrett.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.11.2020

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Auch das gehoert zur Wagenaufarbeitung. Die diversen Funktionsdetails werden von dicken Farbschichten befreit und erhalten wieder ihren alten Aluglanz. Eine weitere (Straf-)Arbeit: Die Aschenbescher und die Beschilderung der Notbremse sind von Farbresten und Schmutz befreit.
Foto und Quelle: Wolfgang Meinert, 21.11.2020

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Die Notbremshaehne haben neue Konsolen erhalten.
An einer der beiden Stirntueren wurden die oberen Holzbretter durch originale Holzbretter des Personenwagens 1004 (Poertingssiepen Pw №4) ersetzt.
Bei den 10 Fenstern mussten zwei gesprungene Scheiben ersetzt werden.

Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Januar und April (r.) 2021

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Anschliessenden wurden alle Scheiben klassisch mit Leimoelkitt ausgebessert, bevor sie neu lackiert wurden.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, April 2021

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Die Decke und Seitenwaende erstrahlen in neuem Glanz und weiter geht es mit umfangreichen Arbeiten im Inneren.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, August 2021

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Die Fensterrahmen im Innenraum wurden dunkelbaun abgesetzt.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert (l.), Thomas Wahle(r.), September 2021

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Der Rahmen um die Montageklappen zu den Fensterschaechten wurden dunkelbraun abgesetzt.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert (l.), Thomas Wahle(r.), September 2021

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Die Lueftungsgitter ueber den Stirntueren wurden in dunkelbraun abgesetzt.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert (l.), Thomas Wahle(r.), September 2021

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Als eine der letzten Arbeiten im Innenraum wurde der Boden angeschliffen und lackiert.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle(r.), November 2021

Auch die alte Verkabelung wurde komplett erneuert sowie eine batteriegepufferte Spannungsversorgung 24V DC / 230V AC eingebaut. Dafuer musste ein zusaetzlicher Unterkasten zur Unterbringung der Batterien und des Batterieladegeraetes angebracht werden. Aufgrund der neuen Spannungsversorgung konnte ein Webasto Heizluftsystem in der Heizoel-Ausfuehrung eingebaut werden. Ergaenzend wurden im Innenraum zwei Lautsprecher installiert.

Als dann das Corona 2020 Jahr mit dem Verbot des Betriebes von Museumseisenbahnen kam sowie auch die Nikolauszuege 2020 ersatzlos ausfallen mussten entschloss sich die Museumseisenbahner auch das Fahrwerk gruendlich zu untersuchen und aufzuarbeiten.

So wurden weitere Arbeiten durchgefuehrt wie:

  • Aufarbeitung der Buehnen und Pufferbohlen
  • Aufarbeitung der Trittstufenhalter, Rangiergriffe und Trittschutzleisten der Holzbuehnen
  • die alten Absperrbuegel an den Buehnen wurden durch neue Absperrtore ersetzt
  • alle Puffer wurden zerlegt, auf Schaeden untersucht und aufgearbeitet
  • Erneuerung der Zugstange, Zughaken und Zughakenfuehrung sowie neue Halterung fuer den Kupplungsbuegel
  • Erneuerung der Achsen, der Federaufhaengungen sowie andere Fahrwerksteile

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Instandhaltung der Buehne:

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Parallel zu den Innenarbeiten wurden die Trittstufenhalter, Rangiergriffe und Trittschutzleisten der Holzbuehnen grundiert und anschliessend mit zwei Farbschichten lackiert. Nachdem die fertig lackierten Teile fuer den Anbau bereit sind, werden erst einmal zwischengelagert.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Januar und Februar (r.) 2021

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Nachfolgend muessen erst die neuen Trittstufen gefertigt werden und anschließend montiert sowie bekamen noch einen Anstrich. Auch die Buehnenbretter wurden demontiert, teilweise erneuert und der Rahmen darunter entrostet und gestrichen.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Februar (l.), November (m.), Januar (r.) 2021

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Die alten Absperrbuegel an den Buehnen sollen durch Tore ersetzt werden, da sich so mancher Fahrgast mit der Bedienung schwertat. Dafuer mussten nach der Demontage an jeder Stirnseite 40 Loecher verschlossen werden.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, Januar 2021, 15.05.2021 (r.)

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Die neuen Buehnentore sind grundiert.
Foto und Quelle: Thomas Wahle, Oktober 2021

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Die neuen Tore sind an der Buehne montiert.
Fotos u. Quelle: T. Wahle (l.), W. Meinert (r.), Oktober 2021

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Aufarbeitung der Puffer:

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Die Puffer sind von der Pufferbohne demontiert und die ersten Lackausbesserungen wurden bereits ausgefuehrt.
Foto und Quelle: Thomas Wahle, Januar 2021

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Die Puffer sind demontiert, gereinigt und warten auf ihre Aufarbeitung.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Januar 2021

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Alle Puffer wurden zerlegt und auf Schaeden untersucht.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Februar 2021

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Anschliessend wurden die Puffer grundiert und lackiert sowie waren danach wieder bereit fuer den Anbau.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Februar 2021

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Instandsetzung des Fahrwerks:

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Der ausgeachste Personenwagen 1002 ruht auf den Hebeboecken. Die Achsen wurden gereinigt und anschliessend muessen die Lager demontiert werden.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, 05.12.2020

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Die gereinigten Achsen und demontierten Lager. Sie warten auf ihre Begutachtung und Aufarbeitung.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, 05.12.2020

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Die Federaufhaengungen (Federbock) waren stark verschlissen und wurden vom Rahmen demontiert sowie nachtraeglich noch einmal begutachtet.
Fotos und Quelle: Roland Kirchhoff (l.), Thomas Wahle (r.), 09.01.2021

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Teile fuer die neuen Federaufhaengungen sowie andere Fahrwerksteile wurden vorgefertigt geliefert.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Maerz 2021

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Die weitere Bearbeitung fand in der eigenen Werkstatt stand.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Maerz 2021

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Die neu gefertigten Federschaken und die Radsatzfuehrungen die ebenfalls auf Schaeden untersucht und neu lackiert wurden.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Maerz 2021

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Die aufgearbeiteten Federpakete liegen fuer den Einbau bereit.
Fotos und Quelle: Armin Schuerings, Juli 2021

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Die ausgebaute Zugstange.
Foto und Quelle:
W. Meinert, 05.12.2020

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Nach der Lackierung des Rahmens wurde die neue Zughakenfeder mittels einer Spannschraube wieder an ihrem Platz montiert.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Februar (l.) und Maerz 2021

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Neue Zughaken fuer den Pw 1002. Neben der Erneuerung von Zugstange, Zughaken und Zughakenfuehrung wurde auch eine neue Halterung fuer den Kupplungsbuegel angebracht.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Mai und November 2021

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Rollout und Testfahrt:

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Nach der Fertigstellung des Pw 1002 erfolgte im November 2021 der Rollout und eine Testfahrt nach Haus Scheppen.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle (o.), Wolfgang Meinert (u.), 24.11.2021

Bei den eingeschraenkten Fahrtagen in 2020 und 2021 fuhr der Museumszug mit einem Personenwagen weniger entlang des Baldeneysees aber puenktlich zu den Nikolauszuegen 2021 rollte der instandgesetzte Poertingssiepen Personenwagen №2 wieder im Museumszug mit.

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Eingereiht und bereit fuer den Nikolausexpress:

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Nach erfolgreicher Testfahrt wurde der Innenraum des Pw 1002 direkt weihnachtlich geschmueckt und stand puenktlich zu den Nikolausfahrten wieder im Museumszug bereit.
Fotos und Quelle: Thomas Wahle, Mai und November 2021

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Abschlussvergleich - Ein Blick in den Innenraum:

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Ein kleiner Vergleichsblick in den Innenraum des Pw 1002.
Fotos und Quelle: Wolfgang Meinert, Januar 2020 (l.), 23.04.2022

Auf dem Projektzettel stehen noch ein paar kleine Restarbeiten, die den Fahrbetrieb aber nicht behindern und nach und nach abgearbeitet werden.

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 19. Februar 2024 um 20:29 Uhr
 

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