Ein Krankenbericht
Eine Hauptuntersuchung die erfolgen musste betraf unseren Patienten V9. Mangels nicht vorhandener Krankenversicherung mussten die Arbeiten im eigenen Freilufthospital in Kupferdreh ausgefuehrt werden, fuer das eingespielte Klinikpersonal unter Leitung von Lokomotivarzt Herbert Hoevel kein Problem, fuer die Anstreicher als Gastarbeiter schon eher.

Die Diesellok V9 ausgeachst in Gleis 4.
Foto und Quelle: Herbert Hoevel Fruehjahr 2005

Fuer das Ausachsen der Lok wurde in Gleis 4 im Bahnhof Zementfabrik Position bezogen und ein Plattenfundament fuer die 4 Hebeboecke hergerichtet. Unsere Hebeboecke funktionieren per Muskelkraft und auch wenn ca. 24 t anzuheben waren, machten uns die Hebeboecke bewusst, wie wichtig das Ausrichten ist. Sie machten ihrem Namen alle Ehre und stellten sich mitunter sehr bockig an. Kraft mal Weg in der Zeiteinheit ergibt Leistung haben wir mal im Physikunterricht gelernt, leider ist das Wort Leistung in der heutigen Zeit mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Aber schliesslich haben die 3 juengeren und der aeltere Aktive es doch geschafft und die 2 Achsen konnten heraus gerollt werden.

Die Radsaetze bearbeitet und gekaechert.
Foto und Quelle: Herbert Hoevel Fruehjahr 2005

Da das Profil der Raeder seit laengerem das Grenzmass erreicht hatte - sie waren spitz gefahren -, mussten sie bei Eisenbahn und Haefen neu profiliert werden. Dort wurden sie auch ultraschalluntersucht. Sehr umfangreich gestalteten sich die Anstricharbeiten. Da war wochenlanges Reinigen und Schleifen angesagt. Unsere Vorbesitzer hatten da wohl nicht viel Sorgfalt walten lassen und an vielen Stellen nur Uebergetuencht. Es wuerde zu weit fuehren hier alle Arbeiten aufzuzaehlen. Sie sind in dem 4-seitigen Arbeitsbericht im Betriebsbuch festgehalten. Die aeusserlich sichtbarsten Neuerungen sind die neuen Schienenraeumer aus dickem Flachstahl, die Trittstufen aus Traenenblech und der anthrazitgraue Anstrich des Rahmens.

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Die Radsaetze befinden sich wieder unter der Diesellok V9.
Fotos und Quelle: Roldand Kirchhoff, 15.05.2005

Bedingt durch die Wettereinfluesse gelang es uns nicht, die Lok bis zum Saisonstart am 1. Mai fertigzustellen, aber am 28.05.2005 war es dann geschafft, und wir konnten unsere V9 nach der Abnahme durch unseren LfB zugelassenen Betriebsleiter wieder in Betrieb nehmen.